Fühlen Sie sich schlapp und müde, kann die Natur für Ausgleich sorgen. Diese Tipps steigern Energie und Wohlbefinden.
Vegane Ernährung liegt im Trend. Doch ist sie auch schon für Kinder geeignet?
Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, auf tierische Produkte zu verzichten und wählen stattdessen eine vegane Lebensweise. Wenn Eltern sich für diese Ernährungsform entscheiden, stellen sie sich natürlich die Frage, ob sie auch für die Kinder gesund ist.
Vegane Ernährung bietet auch für Kinder einige Vorteile
- Pflanzliche Kost enthält viele gesunde Ballast- und Mineralstoffe sowie Vitamine.
- Fleisch aus nicht biologischer Haltung enthält häufig Rückstände von Antibiotika, der Verzicht darauf ist positiv für die Gesundheit.
- Rein pflanzliche Produkte enthalten häufig weniger Fett als Lebensmittel tierischen Ursprungs. Das trägt zur Vermeidung von Übergewicht und dessen Folgen bei.
- Nahrungsmittel ohne Laktose (Milchzucker) sind oft leichter verdaulich.
- Studien haben gezeigt, dass vegan lebende Kinder einen niedrigeren Blutzuckerspiegel als Gleichaltrige aufweisen.
- Kinder wachsen mit dem guten Gedanken auf, einen Beitrag zum Tier- und Umweltschutz zu leisten.
Risiken veganer Ernährung
Doch wer seine Kinder ohne Milch, Eier, Honig & Co. ernähren möchte, stößt auch auf einige Herausforderungen. Die größte davon ist die ausreichende Versorgung mit allen für das Wachstum nötigen Nährstoffen. Sozial kann ein Kind, dass auf tierische Produkte verzichtet, schnell auf Unverständnis stoßen. Bei Kindern beliebte Nahrungsmittel wie Gummibärchen, Milcheis, Schnitzel oder Burger enthalten tierische Bestandteile. Häufig gibt es dafür in Schulkantinen und bei Feiern keine adäquaten Alternativen. Zudem muss das Kind sich selbst schon gut mit den Inhaltsstoffen auskennen, um gezielt bestimmte Nahrungsmittel abzulehnen. Das erfordert einiges an Selbstbewusstsein, da Kinder und Jugendliche sich meisten am liebsten so verhalten wie ihre Klassenkameraden und Freunde.
Zudem kann eine zu strenge Begrenzung der Nahrungsmittel von Seiten der Eltern bei sensiblen Kindern zu Essstörungen führen.
Viele vegane Eltern entscheiden sich daher für die Lösung, dass man im familiären Umfeld auf tierische Produkte verzichtet, die Kinder jedoch außer Haus auch andere Lebensmittel verzehren dürfen.
Versorgung mit Nährstoffen
Das häufigste Argument gegen die vegane Ernährung von Kindern ist eine befürchtete Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen. Selbst bei Wissenschaftlern gehen die Meinungen auseinander, ob dies tatsächlich ein reales Risiko ist.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) spricht sich gegen eine rein vegane Ernährung bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen aus. Sie argumentieren mit dem höheren Anspruch an die Nährstoffdichte, die Heranwachsende benötigen. Zudem hätten sie geringere Nährstoffspeicher und somit ein gesteigertes Risiko an Unterversorgung beziehungsweise Nährstoffmangel zu leiden. Dieser entsteht besonders schnell bei Säuglingen und jüngeren Kindern unter 2 Jahren. Die Folge: unter anderem geringeres Wachstum und neurologische Entwicklungsstörungen, die zum Teil nicht mehr kompensierbar sind.
Einige Studien belegen diese Mangelerscheinungen auch bei Babys, die ausschließlich mit Muttermilch von rein vegan lebenden Müttern ernährt wurden. Je geringer die Nahrungsvielfalt, desto größer die Gefahr von Mangelzuständen. Gerade jüngere Kinder essen aber häufig nur bestimmte Nahrungsmittel. Außerdem besteht bei pflanzlichen proteinhaltigen Nahrungsmitteln häufiger die Gefahr von Allergien, so dass allergiegefährdete Kinder und Jugendliche hier gut beobachtet werden müssen. Insgesamt sind die Auswirkungen rein pflanzlicher Ernährung auf Kinder noch relativ wenig erforscht.
Nährstoffmangel ausgleichen
Folgende Nährstoffmängel weisen vegan lebende Menschen häufig auf:
- Vitamin B12.
- Vitamin D
- Eisen
- Proteine
- Jod
- Omega 3-Fettsäuren
- Fettsäuren EPA und DHA
- Kalzium
Vitamin B12 und Eisen sind die kritischen Nährstoffe, da sie nicht bzw. nur schwer über pflanzliche Ernährung aufgenommen werden können. Sie sind notwendig für die Zell- und Nervenentwicklung bzw. für die Blutbildung, also auch für die Sauerstoffversorgung im Körper und Gehirn. Säuglinge und Kleinkinder, aber auch menstruierende Mädchen, haben einen erhöhten Eisenbedarf. Zudem ist es in jeder Altersphase wichtig, auf eine ausreichende Eiweißmenge zu achten.
Einige Nährstoffe sind in pflanzlicher Kost enthalten:
- Eiweiß: Hülsenfrüchte, Haferflocken, Hirse, Kartoffeln, Nuss- und Mandelmus
- Kalzium: Brokkoli, Grünkohl, Haselnüsse, Mandeln, kalziumangereicherte Mineralwasser oder Milchdrinks
- Jod: Jodsalz, Nori-Alge, Champignons
- Eisen: Hülsenfrüchte, Nüsse, Spinat, Feldsalat, Schwarzwurzeln, Vollkorn
Doch häufig sind diese Mengen zu gering, um den gesamten Bedarf zu decken. Das ist vor allem bei Kindern der Fall, die häufig bestimmte Obst- und Gemüsesorten nicht mögen und sich der Speiseplan dadurch noch einseitiger gestaltet. Die einzige Möglichkeit ist dann, die fehlenden Nährstoffe durch Nahrungsergänzungsmittel zu ersetzen.
Um eine optimale Versorgung zu gewährleisten, sollten Eltern mit einem sachkundigen Kinderarzt, einer professionellen Ernährungsberaterin sprechen. Sie können einen ausgewogenen Ernährungsplan aufstellen und beraten, welche Nährstoffe die Kinder zusätzlich einnehmen müssen.
Dieser muss immer wieder neu an das Wachstum und die Bedürfnisse des Kindes angepasst werden. Trotzdem kann es zu einem Mangel kommen, da sich der Bedarf bei Heranwachsenden schnell verändern kann, beispielsweise durch einen Wachstumsschub. Daher sollten die Blutwerte von vegan lebenden Kindern und Jugendlichen engmaschig und regelmäßig kontrolliert werden.
Die notwendigen Nährstoffe bekommen Sie bei uns in der Hubertus-Apotheke entweder als Kombipräparat, das – je nach Ernährungsplan – um einzelne Mikronährstoffe ergänzt werden kann oder ganz individuell zusammengestellt werden.
Eine gute Versorgung mit Vitamin C, Vitamin E, Folsäure, Kalium und Magnesium ist bei veganer Ernährung in der Regel gesichert.
Nahrungsergänzungsmittel für Kinder
Kinder haben häufig Probleme damit, Tabletten oder Kapseln zu schlucken. Gut, dass es viele Nahrungsergänzungsmittel auch in anderer Form gibt. Besonders gerne mögen viele Kinder Gummidrops mit Vitaminen und Mineralstoffen. Aber auch spezielle Säfte, Brausetabletten oder Tropfen können schon jüngere Kinder einnehmen. Ihre Apotheke berät Sie gerne dazu!
Dietrich Grimme,