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Erkältung in der Schwangerschaft
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Symbolbild

Eine Erkältung in der Schwangerschaft verunsichert viele Frauen. Grundsätzlich ist aber ein leichter Infekt kein Problem. Dennoch sollten Sie einige Dinge beachten, wenn Sie schwanger und erkältet sind.

Dem ungeborenen Baby kann eine Erkältung in der Schwangerschaft in der Regel nichts anhaben. Erkältungsviren befallen vorwiegend Nasen- und Rachenschleimhäute und die oberen Atemwege. Bevor sie tiefer eindringen können, hat der Körper in der Regel genügend Abwehrstoffe gebildet, die die Krankheitserreger unschädlich machen.

Erst mal ohne Medikamente

Bei einer Erkältung in der Schwangerschaft können Sie es zunächst mit nichtmedikamentösen Maßnahmen versuchen. Dazu gehören vor allem körperliche Schonung, ausreichend Schlaf und viel trinken. Zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßte Tees sollten es täglich sein.

Ist ein Medikament nötig, wählen Sie möglichst ein Monopräparat mit nur einem Wirkstoff, dessen Wirkung schon lange bekannt ist. Vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) sollten Sie so wenig Medikamente wie möglich und diese nur kurzfristig einnehmen. In Ihrer Hubertus-Apotheke beraten wir Sie hierzu gerne.

Schmerzen

Bei einer Erkältung können neben Halsschmerzen auch Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Hier ist Paracetamol das Mittel der Wahl. Der Wirkstoff darf die gesamte Schwangerschaft über eingenommen werden. Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSRA) wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Diclofenac sind nur in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln (bis zur 28. Woche) erlaubt. Das gilt für Tabletten, aber auch für Salben oder Gele. Bei Halsschmerz außerdem hilfreich: Gurgeln mit Salzlösungen, Salbei– oder Kamillentee und Lutschen von Kräuterbonbons. Pastillen mit Salz, Isländisch Moos oder Hyaluronsäure befeuchten die Schleimhaut und bilden einen reizlindernden Schutzfilm.

Fieber

Gegen Fieber können feuchte Wadenwickel helfen. Dazu mit lauwarmem Wasser durchfeuchtete Tücher um die Unterschenkel wickeln. Steigt die Temperatur zwei Tage oder länger auf über 39 Grad, sollten Sie den Arzt aufsuchen. Kurzfristig kann auch der fiebersenkende Wirkstoff Paracetamol eingenommen werden.

Vorsicht bei ätherischen Ölen

Pflanzliche Präparate oder ätherische Öle in Tees, Einreibungen oder Erkältungsbädern können eine Wehen auslösende Wirkung haben. Meiden Sie in der Schwangerschaft Mittel mit ätherischen Ölen aus Rosmarin, Pfefferminz, Salbei, Hibiskus, Zimt oder Nelken.

Schnupfen

Bei verstopfter Nase wirken Nasenduschen oder Nasensprays auf Kochsalzbasis oder mit Meerwasser lindernd. Nasensprays mit einem höheren Salzgehalt von circa 2 Prozent (hyperton) wirken stärker abschwellend. Sind auch die Nasennebenhöhlen oder die Stirnhöhlen betroffen, ist zudem die Bestrahlung des Gesichts mit wärmendem Rotlicht angenehm.

Bewährt sind auch Dampfbäder mit Salzwasser oder Kamille: Geben Sie etwas Speisesalz oder eine Handvoll Kamillenblüten aus der Apotheke in eine Schüssel. Gießen Sie kochendes Wasser darüber und warten Sie circa 10 Minuten. Dann mit einem großen Handtuch über dem Kopf über die Schüssel beugen und den Dampf 10 bis 15 Minuten einatmen. Einfacher und effektiver geht es mit einem Inhalator aus Ihrer Apotheke. Auch fertige Salzmischungen für die Nasendusche und zum Inhalieren erhalten Sie bei uns in der Hubertus-Apotheke .

Husten

Bei Hustenreiz hat sich Zwiebelsaft bewährt: Eine zerkleinerte Zwiebel mit etwas Honig oder Zucker in ein Gefäß geben und im Ofen leicht erhitzen. Den austretenden Zwiebelsaft durch ein Sieb geben und einige Stunden ziehen lassen und dann teelöffelweise über den Tag verteilt einnehmen. Auch Spitzwegerichtee mit Honig lindert den Husten. Lutschpastillen mit Isländisch Moos oder Hyaluronsäure lindern ebenfalls den Hustenreiz. Zum Lösen fest sitzenden Schleims ist auch die Einnahme von Acetylcystein möglich.

Starker und lang anhaltender Reizhusten kann mit hustenstillenden Mitteln bekämpft werden. Die Anwendung des Wirkstoffs Dextromethorphan ist in allen Phasen der Schwangerschaft möglich, außer kurz vor der Geburt. Allerdings sollte sich die Anwendung auf wenige Tage beschränken. Pflanzliche Mittel mit Thymian- und Efeuextrakten gelten eher als zweite Wahl. Achten Sie darauf, dass die Hustensäfte oder Tropfen keinen Alkohol enthalten. Viele pflanzliche Präparate gibt es auch in Tablettenform.

Arzneimittel dokumentieren

Sinnvoll ist es, alle Medikamente, die während der Schwangerschaft eingenommen wurden, in einem Arzneimittelpass zu dokumentieren. Sprechen Sie uns außerdem jederzeit bei uns in Ihrer Apotheke an, wenn Sie Fragen zu Medikamenten haben.

Kartoffelwickel bei Halsschmerzen

Bei Halsschmerzen und Heiserkeit wirkt Wärme lindernd. Als altes Hausmittel haben sich dabei Kartoffelwickel bewährt: Frisch gekochte und zerstampfte Kartoffeln in ein Tuch geben und als Wickel um den Hals legen.

Dietrich Grimme,

Ihr Apotheker

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